Die Sage vom goldenen Brei
Im Eifgental, ganz in der Nähe der Rausmühle, soll früher ein fleißiges und gutmütiges Zwergenvolk gelebt haben. Sie hausten in einer Höhle im Felshang. Die Stelle wurde von den Bauern der "Zwergenfelsen" genannt. Die Zwerge standen den armen Bewohnern des Tales hilfreich zur Seite, so dass diese keine Not leiden mussten. Und die Bewohner schätzten und verehrten die Zwerge für ihre guten Taten.Eines Tages besuchten die Zwerge die Müllerin in der Rausmühle, um ihr Korn mahlen zu lassen und baten sie, ihnen doch einen Topf zu leihen, um von dem Mehl einen Brei darin zu kochen. Sie hätten ein großes Loch in ihren Topf gebrannt und müssten sonst hungern. Die Müllerin hatte ein gutes Herz und gab den Zwergen ihren schönsten und größten Topf, damit die Zwerge auch reichlich zu essen hätten.
Wie staunte die Müllerin, als ihr der Kochtopf nach ein paar Tagen von zwei Zwergen wieder zurückgegeben wurde. Weil das Gefäß so groß war, hatten die Zwerge den Brei nicht aufgegessen und der Topf war noch halb voll. Die Zwerge bedankten sich bei der Müllerin, verabschiedeten sich und waren alsbald im Wald verschwunden. Sobald die Zwerge nicht mehr zu sehen waren, verwandelte sich der Brei in Gold.
Dadurch kamen die Müllersleute zu großem Wohlstand und auch ihre Kinder und Kindeskinder hatten immer genug zu essen.
Das versunkene Dorf
Zwischen Bergisch Born, Wermelskirchen und Dhünn liegt ein dicht bewaldeter Bergrücken, der Rattenberg. Auf diesem Bergrücken befindet sich die Quelle des Eifgenbaches. Ganz in der Nähe dieser Quelle gab es vor einigen Jahren noch eine große Senke mit einer sumpfigen Stelle. Diese wurde "Witschpool" genannt.Es wird behauptet, dass an dieser Stelle vor langer Zeit ein Dorf gestanden hätte, das im Dreißigjährigen Krieg gebrandschatzt und dabei zerstört wurde. Das Dorf soll damals zu einem Schloss gehört haben, das ebenfalls bei dem Brand vernichtet wurde. Das versunkene Dorf und auch das Schloss wurden "Rattenburg" genannt. Die Opfer der Brandschatzung, die ermordeten Schlossherren, die Dorfbewohner und auch ihr verbranntes Vieh, sollten dort jede Nacht ihr Unwesen treiben. Bis zum Anfang des letzten Jahrhunderts noch wurde die entlegene Waldstelle des Nachts möglichst gemieden, weil die Menschen um ihre unsterbliche Seele fürchteten und sich der Gegend nur voller Grauen näherten.
Heute ist die Senke verschwunden, aber an die Sage erinnert auf dem Rattenberg noch immer ein Gasthaus, die Rattenburg.
Der Schatz auf dem Rattenberg
Vom Rattenberg ist auch folgende Sage überliefert: Man sagt, dass tief im Wald im Schatten einer großen Eiche ein kostbarer Schatz versteckt worden sei. Er soll vor dem Dreißigjährigen Krieg dort vergraben worden sein, um nicht den plündernden Horden zum Opfer zu fallen. Der Besitzer des Schatzes soll die Schatzgrube mit einem so großen und schweren Felsbrocken bedeckt haben, das der Schatz durch das hohe Gewicht immer tiefer und tiefer in den Boden versank, so das er mit Hacke und Spaten nie mehr ans Licht geholt werden kann.Es soll aber dennoch möglich sein, den Schatz zu heben. In jedem Jahr am Himmelfahrtstag soll der Stein für einige Augenblicke so leicht werden, dass er von einem Menschen in die Höhe gehoben werden kann. Viele Jahrhunderte lang gingen die jungen Burschen der Umgegend zu Himmelfahrt in den Wald, um nach der Eiche zu suchen und den Schatz zu heben.
Die weiße Rose von Altenberg
Als am Hochaltar des Altenberger Domes noch das farbig bemalte Schnitzwerk vorhanden war, sollen in der Schnitzerei auch zwei Rosen, eine weiße und eine rote, abgebildet gewesen sein. Diese Rosen waren dort zur Erinnerung an einen geheimnisvollen Vorfall abgebildet:
Ein alter Klosterbruder erkrankte vor lange Zeit an einem schweren, sehr schmerzhaften Leiden. Er betete zu Gott, das dieser ihn von seinen Qualen erlösen möge, und seine Brüder beteten mit ihm. Und Gott gab den Mönchen ein Zeichen, das ihre Bitte erhört wäre. Auf dem Platz im Chorgestühl, wo der kranke Mönch seinen Platz hatte, erschien eine weiße Rose. Drei Stunden später schlief der Mönch friedlich für immer ein. Seitdem erschien immer, wenn einem Mönch der Tod bevorstand, drei Stunden vorher eine weiße Rose auf seinem Platz im Chor.