So schön ist es im Bergischen Land

Dreimal Adolf und zweimal Engelbert

Alles begann im Jahre 1101. Damals war Adolf I der Vogt der kölnischen Kirchengüter. Seine Residenz war die Burg Berge auf einer Anhöhe bei Altenberg. In diesem Jahre ernannte man Adolf wegen seiner großen Verdienste zum Gaugrafen. Von da an nannte er sich Graf Adolf von Berg.

Genauso geschickt wie die kirchlichen Liegenschaften vermehrte Graf Adolf auch seine eigenen Ländereien, so dass sich das Gebiet ständig vergrößerte. Die Burg Berge war nun nicht mehr so günstig gelegen, weil sie eher am Rand des Gebietes lag. So beschloss Graf Adolf, seinen Stammsitz in die Mitte seiner Grafschaft zu verlegen, um sie besser überwachen zu können.

Deshalb wurde rasch eine neue Burg gebaut. Damit sie vor feindlichen Angriffen den bestmöglichen Schutz bot, wählte man für den Bau einen hoch über der Mündung des Eschbachs in die Wupper gelegenen steilen Felsen. Um 1118 war die Burg fertiggestellt und konnte bezogen werden. Die alte Burg, jetzt  Altenberge genannt, stand nun leer.

Um 1133 wurde Altenberge dem Orden der Zisterzienser übergeben, damit dieser ein neues Kloster in dem Gebiet gründen könne. Die Klosterbrüder lebten aber auch nicht sehr lange Zeit in der Burg. Schon um 1145 wurde das Kloster an den Ort im Dhünntal verlegt, wo heute der Altenberger Dom steht. In dieser geschützten Talsenke war es für den Orden einfacher, die zum Leben in der Klosteranlage nötigen Feldfrüchte und Heilkräuter anzubauen und Vieh zu halten. Im Jahr 1152 starb dort Adolf I nach einem erfüllten Leben, nachdem er seine letzten Lebensjahre als Mönch dieses Klosters verbracht hatte.

Schon 1138 hatte Adolf I die Amtsgeschäfte seinem Sohn Adolf II übergeben. Doch diesen zog es, wie die meisten deutschen Adeligen, ins Heilige Land, um sich an den Kreuzzügen zu beteiligen. Adolf II kehrte zwar wohlbehalten wieder zurück vom Schlachtfeld, aber sein ältester Sohn und Erbe hatte weniger Glück. Er fiel im Jahre 1148 vor Damaskus.

Adolf II konnte des Verlust seines Sohnes nicht verwinden und wollte seine Amtsgeschäfte nicht selbst weiterführen. Deshalb übertrug er seinen Besitz an seine beiden noch verbliebenen Söhne, Engelbert und Everhard. Engelbert als der Ältere erhielt den Stammsitz Burg an der Wupper. Sein jüngerer Bruder Everhard bekam die Grafschaft Altena übertragen, die spätere Mark. Hier gründete er die spätere Seitenlinie der Dynastie, die immer wieder in Erbstreitigkeiten geraten sollte.

Den Grafen Engelbert von Berg verband eine enge Freundschaft mit Kaiser Friedrich Barbarossa. Mit dessen Unterstützung konnte er seinen Einflussbereich immer weiter ausdehnen. Sein Besitz vergrößerte sich immer mehr. 1174 erhielt er Windeck an der Sieg zu seinem Besitz hinzu und 1176 Elberfeld. Dann jedoch wandte sich sein Glück von ihm ab. Im Jahr 1189 zog er gemeinsam mit Kaiser Friedrich Barbarossa auf einen neuen Kreuzzug und fiel. 1218 wurde sein Sohn Adolf III auf einem erneuten Kreuzzug bei Damiette getötet. Auch der Kaiser kehrte nicht wieder zurück.

Auch den Nachfahren der Grafen von Berg blieben Ruhm und Einfluss weiter erhalten. Der erzbischöfliche Stuhl zu Köln wurde weiterhin von Ihnen bestellt. Der letzte und auch einflussreichste der bergischen Erzbischöfe war Engelbert II.  Da das Bergische Land zwischen 1190 und 1218 durch die Unruhen, die während der Kreuzzüge entstanden, völlig zerrüttet und verarmt war, wollte Engelbert II ihm zu neuer Blüte verhelfen. Er war ein guter Politiker und setzte alles daran, das Bergische Land wieder zu vereinen. Tatsächlich gelang ihm das auch und er sicherte sich und seinem Land dadurch eine große Machtstellung. 1222 wurde  er sogar von Kaiser Friedrich II zum Vormund über dessen Sohn Heinrich und zum Reichsverwalter nördlich der Alpen bestellt. Nun war Engelbert II auf dem Höhepunkt seiner politischen Bedeutung angelangt.

Am 7. November 1225 jedoch wurde Engelbert II im Auftrag seines Vetters, Friedrich von Isenburg,  in einem Hohlweg bei Gevelsberg im Alter von nur 40 Jahren ermordet. Mit ihm starb der letzte männliche Spross des Grafenhauses. Damit war die Geschichte der Grafen von Berg zu Ende.