So schön ist es im Bergischen Land

Streit um das Erbe oder die "bucklige Verwandschaft"

Die Geschichte der Grafen von Berg endete mit dem Tode von Engelbert II im Jahre 1225. Die nächste in der Erbfolge war nun eine weibliche Nachfahrin der Familie, Irmgard von Berg. Sie - und dadurch ihr Ehemann Herzog Heinrich von Limburg - erbten den Besitz und übernahmen die Regierung.

Im Jahre 1246  gab es nun aus dem Geschlecht der Limburger einen neuen Grafen von Berg, Adolf VI. Dieser Graf fand viel Gefallen daran. in Kämpfen und Turnieren mit anderen Adligen seine Kräfte zu messen. 1259 starb er schließlich an einer Turnierverletzung. Sein Sohn Adolf V übernahm von da an das Zepter.

Einige Zeit später entbrannte ein Erbstreit mit dem Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg um die Besitzungen des Herzogs Walram von Limburg. Dieser hatte keinen direkten männlichen Erben hinterlassen. Man konnte sich nicht einigen und es kam zum Krieg.

Am 5.6 1288 siegte Adolf V in der Schlacht von Worringen gegen seinen Rivalen und führte diesen als Gefangenen auf seine Burg. Für dreizehn Monate blieb Siegfried von Westerburg in Gefangenschaft. Der Schlachtruf der bergischen Kämpfer in diesem Krieg wurde das spätere Motto der Grafen von Berg: "Roemeryke Berghe".

Auge um Auge, Zahn um Zahn! 1292 geriet nun Adolf V seinerseits in die Gefangenschaft des Erzbischofs von Köln und starb1296 in Haft. Sein Amtssitz ging an seinen Bruder, Wilhelm I von Berg.

Von 1308 bis 1348 regierte der kinderlose Adolf VI. Das Erbe ging nach seinem Tod an eine Nichte aus der Linie seiner Frau, Margarethe von Cleve, und deren Mann, Gerhard VI von Jülich. 1356 wurde unter Gerhards Regierung das Bergische Land zum Herzogtum Berg erhoben. Das Schloss Burg an der Wupper war nun nicht mehr angemessen für einen Herzog und wurde als Regierungssitz aufgegeben. Dafür wurde in Düsseldorf eine neue Residenz gebaut. Das alte Schloss diente von da an den Herzögen als Jagdschloss.

Ab 1423 nannte sich das Gebiet Herzogtum Jülich-Berg. Am 25.11.1496 wurden die beiden Kinder Johann von Cleve-Mark und Maria von Jülich-Berg verlobt, um die Besitztümer zu vereinigen, 15 Jahre später fand schließlich die Vermählung der beiden statt.

Ab 1614 fiel Jülich-Berg nach Erbfolgestreitigkeiten mit Kleve an die Grafen von Pfalz-Neuburg und blieb bis 1808 ununterbrochen im Besitz dieses Geschlechtes, ein Spielball in der Hand des Stammhauses und seiner Seitenlinien. Während dieser Zeit wanderte der Regierungssitz zwischendurch jeweils für einige Zeit nach Mannheim und nach München.

1794 wurde das Bergische Land von den Franzosen besetzt und 1806 aus den Landesteilen Cleve und Berg zum Großherzogtum Berg vereinigt. Napoleon Bonaparte setzte General Joachim Murat, seinen Schwager, zum Großherzog ein. 1808 übernahm Napoleon selbst die Regierung des Großherzogtums. Ab 1815 war es mit der französischen Herrschaft vorbei und  das Land wurde durch die Wiener Schlussakte  dem Königreich Preußen zugeteilt.