So schön ist es im Bergischen Land

Klösterlicher Etikettenschwindel - Der Altenberger Dom


Alles nahm seinen Anfang mit der um 1060 errichteten Burg der Grafen von Berg, die auf einer Erhöhung am Ufer der Dhünn gelegen war.  Als Adolf II seinen Sitz auf das neu gebaute Schloß an der Wupper verlegte, stand das alte Gebäude für einige Jahre leer und begann zu verfallen. Um 1133 wurde die alte Burg dann von Adolf II zur Gründung eines Klosters an einige Zisterziensermönche aus Morimond übergeben. Diese richteten das alte Gemäuer notdürftig wieder her.

Das von Wald umgebene, auf einer unwirtlichen Bergkuppe gelegene Gebäude war aber für ein Kloster nicht so gut geeignet, deshalb hielten die Ordensbrüder Ausschau nach einem Gelände, das besser für ihre Zwecke geeignet war. Sie fanden eine weitläufige, geschützt gelegene Stelle nicht weit von der Burg entfernt im Tal der Dhünn. Dort war genug Platz für saftige Weiden und fruchtbare Felder und Gärten, und man konnte das Wasser der Dhünn besser nutzen. Deshalb begann man dort mit dem Bau eines neuen Klosters. Bereits um 1145 war die Abtei fertiggestellt und konnte geweiht werden.

Um 1259 wurde von Adolf IV  von Berg auf den Grundmauern des alten romanischen Gebäudes der Grundstein für eine neue Klosterkirche gelegt, in etwa zur gleichen Zeit, als der Bau des Kölner Domes begann.

Der Kirchenbau wurde im reinen gotischen Stil  als dreischiffige Basilika erbaut. Die Kirche wurde nach den strengen Regeln des Zisterzienserordens errichtet, die eine schlichte Bauweise ohne Zierrat vorschreiben und hohe Türme und bunte Fenster untersagen,  wie man sie von den meisten großen Abteien kennt. Als Glockenturm durfte lediglich ein Dachreiter errichtet werden.

Die Klosterkirche wurde wegen ihrer Bedeutung und Größe allgemein "Altenberger Dom" genannt. Ein Dom ist die Abtei aber niemals gewesen, da Altenberg nie der Sitz eines Bistums war.

Nach der Säkularisation im Jahre 1803 wurde die Abtei an einen Kaufmann aus Köln namens Johann Hermann Pleunissen verkauft. Dieser verpachtete die Gebäude an zwei Chemiker, Gottfried Wöllner und Friedrich Mannes, die darin eine Chemiefabrik errichteten. Um 1815 wurden die Klostergebäude und das Dach der Abtei nach einer Verpuffung durch einen Brand vernichtet und die Abtei wurde dem Verfall überlassen. Nach und nach stürzten immer mehr Teile des Gebäudes ein.

1830 erwarb Fürst Egon von Fürstenberg-Stammheim die Abtei, ließ die übriggebliebenen Mauern sichern und schenkte die Gebäude dem preußischen Staat. Friedrich Wilhelm III unterstützte den Wiederaufbau der Abtei großzügig, machte aber zur Bedingung, daß der Dom von nun an als "Simultankirche" genutzt würde. Das bedeutete, daß zukünftig abwechselnd katholische und evangelische Gottesdienste in der Kirche abgehalten werden sollten. Diese Regelung besteht bis auf den heutigen Tag. Im Laufe der Jahre wurde der Altenberger Dom immer wieder restauriert, zuletzt in den Jahren 1994 bis 2005.

Daher bietet sich der Altenberger Dom auch heute noch in schlichter, würdevoller Schönheit dar und vermittelt in seinem Inneren nicht einen solch dunklen, feierlichen Eindruck wie beispielsweise der Kölner Dom, sondern erscheint trotz der strengen gotischen Gliederung besonders hell und strahlend und gibt dem Besucher einen Eindruck vom "Göttlichen Licht".

Durch die leuchtenden Farben des riesigen, um 1400 errichteten Westfensters wird die Helligkeit des Innenraumes noch unterstrichen. Dieses ca. 1400 fertiggestellte Buntglasfenster, das nicht mehr nach den strengen Ordensregeln der Zisterzienser errichtet wurde, ist das größte gotische Kirchenfenster nördlich der Alpen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit im Dom ist die wunderschöne zweiseitige Leuchtermadonna, die von einem Strahlenkranz innerhalb eines spitzovalen Rosenkranzes umgeben ist. Wenn man die beiden Seiten des Madonnenbildes betrachtet, stellt man fest, daß sie etwas unterschiedlich sind und nicht genau spiegelverkehrt. Dieses schöne Andachtsbild ist weit über das Bergische Land hinaus bekannt. Auch die Grabplatten einiger Grafen von Berg und ihrer Ehefrauen befinden sich im Dom.

Man sollte den Besuch des Altenberger Doms möglichst mit einem Spaziergang durch die gesamte Anlage des ehemaligen Klosters verbinden und sich die Klostergebäude und den schönen Küchenhof, die ehemalige Meierei des Klosters, in Ruhe anschauen.

Einige gemütliche Gaststätten und Biergärten laden auf dem Klostergelände zum Verweilen ein und ein Kunstgewerbeladen bietet dekorative Erzeugnisse an.

Für Familien mit kleinen Kindern lohnt sich auch ein Besuch des weitläufigen Märchenwaldes  und des dazu gehörenden Restaurants großen Außenterrassen und mit den "Tanzenden Fontänen", einer in allen Regenbogenfarben leuchtenden Wasserorgel, ein.  Das Restaurant ist täglich außer Freitags geöffnet.


Deutscher Märchenwald Altenberg GmbH

Märchenwaldweg 15
51519 Odenthal-Altenberg

Tel.: 02174/40454
Fax: 02174/4788
Mail: maerchenwald-altenberg@web.de
homepage: www.deutscher-maerchenwald.de

geöffnet täglich von 9.00 Uhr - 18.00 Uhr,
Eintritt: Erwachsene 4,50€, Kinder von 3 bis 14 Jahren 3,00€, (Stand August 2012)
Gruppenpreise auf Anfrage


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