Was ist ein bergisches Frauminsch?
Wer oder was ist ein bergisches "Frauminsch"? Beißt es oder ist es vielleicht sogar gefährlich? Handelt es sich gar um eine Hexe oder ein Ungeheuer? Ein
"Frauminsch" ist in dieser Gegend die Bezeichnung für ein verheiratetes
weibliches Wesen, eine Frau. Natürlich haben einige von Ihnen Haare auf
den Zähnen und manche sind echte Kneifzangen. Aber keine Angst, ich beiße
nicht!
Ein junges Mädchen nennt man übrigens Weijt oder Wicht. Der Mann heißt Keäl und einen Jungen nennt man Jong. Und wenn ein Keäl und ein Frauminsch eine Familleg, das ist der Ausdruck für Familie, gründen, sind sie "bestatt". Das ist nicht etwa ein Ausdruck für "beerdigt", sondern es bedeutet, daß sie verheiratet sind. Nach der Hochzeit kündigt sich häufig nach einiger Zeit ein Baby an. Und das nennt man dann Bönsel, Blag oder Kengk.
Ich bin also so ein bergisches "Frauminsch", von dem oben die Rede ist, und wohne in der Stadt Remscheid. Geboren und aufgewachsen bin ich in Wermelskirchen, umgeben von vielen Verwandten und lieben Nachbarn. Bei ihnen habe ich eine Menge Geschichten, Sagen und Anekdoten gehört und viele bergische Sitten und Gebräuche kennen gelernt.
Meine Berufsausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau machte ich bei bei einer Remscheider Firma, die vorwiegend mit heimischen Werkzeugen handelte. Zu dieser Zeit begann ich mich für die Industrie im Bergischen Land, ihre Geschichte und die vielfältigen Erzeugnisse zu interessieren.
Von da an war es nur noch ein kleiner Schritt zu meinem Interesse für alles, was im Bergischen Land passiert, vor allem für die Menschen, die hier leben. Mittlerweile habe ich bei verschiedenen Remscheider Firmen gearbeitet und so interessante Einblicke in die hiesige Industrie erhalten.
Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen am Wochenende ist das Kochen für Freunde und die Familie. Natürlich auch Bergische Gerichte, die ich als Kind schon gern gegessen habe und die mir meine Mutter, meine Großmutter, meine Tanten und viele nette Nachbarinnen verraten haben. Ich habe sie alle in einer dicken Kladde aufgeschrieben. Ein paar dieser bergischen Leibspeisen sind auf meiner Rezeptseite zu finden, damit Du sie nachkochen kannst.
Abends lese ich gerne ein Stündchen, besonders klassische Literatur, englische Kriminalromane, und Geschichte mit viel "schwarzem Humor".
Außerdem - nein, es ist mir nicht peinlich! - liebe ich die Kolportageromane und Indianerbücher von Karl May. Die habe ich schon als Zehnjährige mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen.
Und natürlich beschäftige ich mich gerne mit meinem "Blechheini" - das ist der Computer.